Mit einer Umschuldung bei den Zinsen sparen

Ein Kredit funktioniert in der Regel folgendermaßen: Sie leihen sich von der Bank eine bestimmte Kreditsumme und zahlen diese über die vereinbarte Laufzeit in festen monatlichen Raten zurück. Gerade die Laufzeit kann sich dabei aber zum Problem entwickeln. Denn was passiert, wenn sich Ihre berufliche Situation verändert? Ist das vor vielen Jahren abgeschlossene Darlehen noch das richtige für Sie? Und wie steht es im Allgemeinen um die Zinsen, wo das Zinsniveau in den letzten Jahren doch kontinuierlich gesunken ist?

Wenn Sie also feststellen, dass Ihr laufender Kredit nicht mehr zu Ihnen passt, sollten Sie über eine Umschuldung nachdenken. Doch was ist eine Umschuldung eigentlich und wann lohnt sich ein solches Vorgehen auch für Sie? Im folgenden Artikel werden Ihnen die wichtigsten Aspekte zu diesem Thema erklärt.

Umschuldung – was ist das eigentlich?

Eine Umschuldung lässt sich im Kern ganz einfach erklären, schließlich handelt es sich eigentlich nur um einen neuen Kredit, den Sie aufnehmen. Doch dieser neue Kredit erfüllt eine ganz bestimmte Funktion.

Ihren bestehenden Kredit zahlen Sie in festgelegten Monatsraten ab. Wenn nicht anders vereinbart, können Sie allerdings auch Sondertilgungen vornehmen oder vielleicht sogar die gesamte Restschuld abbezahlen. Hierfür kann es sich lohnen, einen neuen, besseren Kredit aufzunehmen.

Bei der Umschuldung wird somit ein neuer Kredit aufgenommen. Das Geld wird genutzt, um den alten Kredit vorzeitig abzulösen. Der Vorteil dabei: Hat der neue Kredit günstigere Zinsen, sparen Sie so bares Geld. Haben Sie bei einem alten Kredit mit relativ hohen Zinsen eine Restschuld von beispielsweise 10.000 Euro, nehmen Sie in diesem Fall einen neuen Kredit mit niedrigeren Zinsen über diese Summe auf. Mit dem Geld werden die 10.000 Euro des alten Darlehens zurückgezahlt und Sie beginnen nun, den neuen Kredit abzutragen – zahlen aber weniger Zinsen.

Der Online-Kreditvergleich – In 3 Schritten zum Kreditangebot

Schritt 1
Um die korrekten Daten in den Kreditrechner einzugeben, brauchen Sie einige Informationen zu Ihrem alten Kredit. Diese sollten Sie in Ihrem Tilgungsplan finden. Wie hoch ist die Restschuld, wie lange wird der Kredit noch abbezahlt und welche Raten sind vereinbart? Auch die Vorfälligkeitsentschädigung sollten Sie unbedingt beachten.

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Vorfälligkeitsentschädigung

In den Raten, die Sie jeden Monat an die Bank überweisen, ist nicht nur die Tilgung der Restschuld enthalten, sondern natürlich auch Zinsen – daran verdient die Bank. Wenn Sie durch eine Umschuldung die Restschuld vor dem Ende der Laufzeit zurückzahlen, entsteht der Bank ein Zinsausfall. Meist verlangen Banken deshalb eine Vorfälligkeitsentschädigung für diesen Fall. Sie müssen also einen bestimmten Betrag bezahlen, um den alten Kredit vorzeitig und in Gänze tilgen zu dürfen. Nach den neuen gesetzlichen Bestimmungen darf diese Vorfälligkeitsentschädigung nicht mehr als 1 Prozent der Restschuld umfassen. Beträgt die Laufzeit weniger als 12 Monate, sind nur 0,5 Prozent erlaubt.

Schritt 2
Sie haben nun alle relevanten Informationen zu Ihrer Restschuld und der Vorfälligkeitsentschädigung und können jetzt die ermittelte Kreditsumme in das dafür vorgesehene Feld eingeben. Als Verwendungszweck wählen Sie die Umschuldung aus. Auch die Laufzeit ist entscheidend. Geben Sie die Laufzeit Ihres alten Kredits an, um im Vergleich zu sehen, wie sich die neuen Zinsen auf die monatlichen Raten auswirken. Wenn Sie mit der alten Rate zufrieden sind, können Sie eine kürzere Laufzeit angeben. Zusätzlich zu den Angaben zu Ihrem gewünschten Darlehen werden Sie außerdem noch nach allgemeinen Daten zu Ihrer Person und zu Ihrem Einkommen gefragt.

Schritt 3
Der Kreditrechner erstellt Ihnen nun mit nur einem Klick und anhand der von Ihnen eingegebenen Informationen eine Liste mit verschiedenen Kreditangeboten. Sie können die Kreditkonditionen und Zinssätze der verschiedenen Banken vergleichen und das beste Angebot auswählen. Nun haben Sie die Wahl, ob Sie sich die Vertragsunterlagen zusenden lassen wollen oder ob Sie lieber den digitalen Weg wählen. Denn auch das ist möglich. Sie können die notwendigen Unterlagen online hochladen, per Kontoblick die Überprüfung Ihrer Bonität in Echtzeit zulassen und sogar digital unterschreiben.

Über die Ablösung des alten Kredits muss die entsprechende Bank natürlich informiert werden. Oftmals wird dies aber von Ihrem neuen Kreditgeber übernommen. Zusätzlich kann eine Ablösebescheinigung gebraucht werden. Durch dieses Dokument ist nachvollziehbar, welche Restschuld und Restlaufzeit noch vorliegt. Besprechen Sie das weitere Vorgehen einfach mit Ihrer neuen Bank.

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Verwendungszweck

Geben Sie beim Online-Kreditvergleich immer den Verwendungszweck an. Nur so können die Banken die passenden Angebote für Sie erstellen und Sie erhalten oftmals bessere Konditionen als bei einem freien Verwendungszweck. Im Rahmen einer Umschuldung steigert es Ihre Bonität, dass Sie nicht einfach neue Kredite aufnehmen, sondern bestehende Verpflichtungen ablösen möchten.

Was bringt ein Umschuldungskredit?

Sie sparen Geld: Das Zinsniveau ist in den letzten Jahren gesunken. Das bedeutet, dass ein Kredit, den Sie vor einigen Jahren abgeschlossen haben, nach heutigen Standards nicht mehr vorteilhaft für Sie ist. Sie können diesen Kredit nun also ablösen und durch den neuen Kredit mit günstigeren Zinsen Geld sparen. Gerade bei einer langen Laufzeit lohnt sich die Umschuldung deshalb.

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Die Zinsen sinken. Die ultra-lockere Geldpolitik der letzten Jahrzehnte hat die effektiven Zinsen weit nach unten gedrückt. Wer jetzt alte Kredite umschuldet, kann bares Geld sparen.

Zinsentwicklung

Sie bleiben flexibel: Mit einem neuen Kredit haben Sie die Möglichkeit, die wichtigsten Eckdaten neu festzulegen – Zinssatz, Laufzeit, Kreditsumme. So können Sie zum Beispiel die Kreditsumme erhöhen oder die monatliche Rate senken, falls diese zu hoch für Ihre derzeitige finanzielle Situation ist. Die laufende Finanzierung in diesen Bereichen zu verändern, sich meist eher schwierig.

Sie haben den Überblick: Viele Kreditnehmer haben mehr als einen Kredit, den Sie zurückzahlen müssen. Dabei kann die fehlende Übersicht durchaus zum Problem werden. Welcher Kredit wird wann vom Konto abgebucht? Welche Zinsen zahlen Sie und wann laufen die einzelnen Kredite aus? Durch einen Umschuldungskredit lassen sich die verschiedenen Verpflichtungen in einen Kredit überführen. So haben Sie endlich wieder den Überblick über Ihre Darlehen.

Sie steigern Ihre Bonität: Banken werden bei einer Kreditanfrage Ihre Bonität überprüfen und zum Beispiel bei der SCHUFA einen Bonitäts-Score anfragen. Haben Sie bereits viele verschiedene Darlehen aufgenommen, kann sich dies negativ auf Ihre Kreditwürdigkeit auswirken. Es kann also durchaus von Vorteil sein, verschiedene Kredite in nur einen einzigen Umschuldungskredit zu überführen.

Lohnt es sich, den Kredit vorzeitig abzulösen?

Eine Umschuldung kann Ihnen – wie gezeigt – einige Vorteilige bringen. Doch wann lohnt sich ein Umschuldungskredit wirklich? Das hängt ganz von den Umständen ab. Welche Restschuld liegt vor, wie lange ist die Laufzeit und welcher Zinssatz wurde vereinbart. Auch die Art des Kredits spielt eine Rolle.

Sie sollten in jedem Fall über eine Umschuldung nachdenken, wenn Sie einen zu hohen Zinssatz bezahlen bei Ihrem bestehenden Kredit. Das Zinsniveau ist in den letzten Jahren deutlich gesunken, weshalb es nicht unwahrscheinlich ist, dass Sie Ihren alten Kreditvertrag zu vergleichsweise schlechten Bedingungen abgeschlossen haben. Mit niedrigeren Zinsen können Sie also Geld sparen. Zudem können Sie wichtige Parameter verändern, wenn Ihnen die Laufzeit zu lange oder zu kurz ist oder wenn Sie mit der Höhe der monatlichen Raten hadern. Durch eine längere Laufzeit werden die Raten niedriger, eine verkürzte Laufzeit sorgt dafür, dass der Kredit schneller zurückgezahlt ist. Passen Sie Ihren neuen Kredit also Ihrem Leben an.

Wenn Sie mehrere Kredite abgeschlossen haben, kann sich der Umschuldungskredit ebenfalls lohnen. Denn Sie erhalten so endlich wieder einen genauen Überblick über Ihre finanziellen Verpflichtungen, da Sie nach der Umschuldung nur noch eine Rate bezahlen müssen. Zudem können Sie Ihre Bonität steigern, indem Sie nur einen Kredit statt der vielen kleinen Darlehen haben.

Nutzen Sie regelmäßig oder sogar dauerhaft Ihren Dispositionskredit, auch Dispo genannt? Dann lohnt sich eine Umschuldung. Denn der Dispo kann zwar bei einem kurzfristigen finanziellen Engpass nützlich sein, auf Dauer sollten Sie aber nicht auf ihn zurückgreifen. Die Zinsen, die die Bank verlangt, sind schlicht zu hoch. Der Autokredit ist ein weiterer Kredittyp, der nicht selten Teil einer Umschuldung ist. Das liegt vor allem an den speziellen Konditionen. Beim Autokredit verwenden viele Kreditnehmer eine Ballonfinanzierung. Die Ballonfinanzierung definiert sich durch die hohe Schlussrate, bei der der Autokäufer einen nicht geringen Teil des Darlehens mit der letzten Rate zurückzahlen muss. Können Sie diese Schlussrate nicht bezahlen, lohnt sich eine Umschuldung.

Auch die eigentlich doch nützliche Restschuldversicherung veranlasst Kreditnehmer häufig zu einer Umschuldung. Eine Restschuldversicherung kann bei der Kreditaufnahme zusätzlich abgeschlossen werden. Sie tritt dann in Kraft, wenn das Darlehen durch besondere Umstände wie eine Arbeitsunfähigkeit oder im Todesfall nicht mehr zurückgezahlt werden kann. Die Versicherung übernimmt dann die Restschuld für den Kreditnehmer oder die Angehörigen. Da solche Fälle allerdings eher selten eintreten, wird die Versicherung von Experten nur bedingt empfohlen. Meist kostet sie lediglich Geld, ohne dass ein echter Nutzen daraus entsteht. Im Rahmen einer Umschuldung können Sie die Restschuldversicherung kündigen und so Geld sparen.

Wie regelt das Gesetz die Möglichkeit einer Umschuldung?

Natürlich hat auch der Gesetzgeber die Bedingungen eines Umschuldungskredits genau geregelt. Und nach § 500 BGB ist eine Umschuldung tatsächlich jederzeit und ohne Kündigungsfristen möglich. Eine Bank kann Sie von der Ablösung eines Kredits nicht abhalten und lediglich eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen, wenn dies vertraglich vereinbart wurde. Ausnahmen bilden Kredite, die vor dem 11. Juni 2010 aufgenommen wurden. Hier sind Kündigungsfristen von drei Monaten erlaubt. Auch Immobilienkredite oder eine Baufinanzierung stellen Sonderfälle dar. Denn bei Darlehen dieser Größenordnung ist in der Regel eine Sollzinsbindung vereinbart. Die Sollzinsbindung geht über mehrere Jahre und legt fast, dass sich die Zinsen in diesem Zeitraum nicht verändern. Auch eine Umschuldung ist währenddessen nicht möglich.

Die Voraussetzungen für einen Umschuldungskredit

Wer einen Kredit aufnehmen will, ganz gleich ob Umschuldungskredit, Baufinanzierung oder freier Verwendungszweck, muss dafür einige Voraussetzungen erfüllen.

  • Sie müssen volljährig sein.
  • Sie müssen einen festen Wohnsitz in Deutschland haben.
  • Sie müssen ein Konto in Deutschland besitzen.
  • Sie müssen Ihre Kreditwürdigkeit nachweisen.

Die nötigen Unterlagen

Diese Voraussetzungen müssen Sie natürlich durch einige Dokumente belegen. Folgende Unterlagen sollten Sie in Kopie vorweisen können:

  • Personalausweis
  • Einkommensnachweise
  • Nachweise für weiteres Einkommen
  • Abzulösenden Kreditvertrag
  • Tilgungsplan für den Nachweis der Restschuld

All diese Unterlagen sind nötig, damit die Bank nachvollziehen kann, wie kreditwürdig Sie sind. Die genannten Dokumente sollten also vorhanden und vorbereitet sein. In Einzelfällen kann das Kreditinstitut aber natürlich noch weitere Unterlagen anfordern. Sie können die Dokumente per Post verschicken oder digital übermitteln. Die digitale Variante sorgt dafür, dass Ihre Kreditanfrage noch schneller bearbeitet werden kann. Noch zügiger geht die Kreditvergabe mit dem sogenannten Kontoblick vonstatten.

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Kontoblick

Mit dem Kontoblick beschleunigen Sie den Kreditvergabeprozess. Dafür müssen Sie den Kontoblick aber aktiv erlauben. Sie berechtigen damit die Bank, einen vollautomatisch und in Echtzeit durchgeführten Blick auf Ihr Konto zu werfen, um so die Einnahmen und Ausgaben zu beurteilen. Diese Aufgabe übernimmt ein Computer, ein menschlicher Mitarbeiter hat zu keinem Zeitpunkt Zugang zu Ihrem Konto.

Kreditarten, die umgeschuldet werden können

Ratenkredit: Die meisten Kredite sind Ratenkredite. Der Begriff dient als eine Art Überkategorie für alle Darlehen, die Sie monatlich und in festen Raten zurückzahlen. Ein Umschuldungskredit ist immer dann sinnvoll, wenn Ihr Zinssatz vergleichsweise hoch ist und Sie im Rahmen eines neuen Kredits an dieser Stelle sparen könnten.

restverschuldung Dispositionskredit: Der Dispo ist praktisch, aber auch teuer. Sie zahlen bis zu 10 Prozent Zinsen auf Ihren Dispo, weshalb Sie diese Möglichkeit keinesfalls langfristig nutzen sollten. Eine Umschuldung kann hierbei helfen. Übrigens können Sie reguläre Ratenkredite und Dispositionskredite zusammen in einen einzigen Umschuldungskredit überführen. Blickt man auf die Überziehungszinsen im Ausland, können deutsche Bankkunden durchaus noch froh sein. 2016 zahlte man in Estland durchschnittlich 16,31 Prozent Überziehungszinsen, in Lettland sogar 21,8 Prozent.

Hypothekenkredit: Beim Hypothekenkredit wird meist eine hohe Kreditsumme über einen langen Zeitraum aufgenommen. Auf lange Sicht kann sich eine Umschuldung aufgrund der möglicherweise besseren Zinsen also durchaus lohnen. Achten sollten Sie allerdings auf die Vorfälligkeitsentschädigung. Diese Gebühr müssen Kreditnehmer oftmals bezahlen, um den Zinsausfall der Bank zu kompensieren.

Bildungskredit: Schüler, Auszubildende und Studierende haben die Möglichkeit, einen Bildungskredit aufzunehmen. Selbstverständlich kann auch ein Bildungskredit Teil einer Umschuldung sein, das lohnt sich aber kaum. Schließlich ist es der große Vorteil eines Bildungskredits, dass die Zinsen besonders niedrig sind.

KfW-Kredit: KfW-Kredite gibt es zum Beispiel für Modernisierungsmaßnahmen oder auch im Rahmen eines Bildungskredits. Auch die KfW-Kredite zeichnen sich durch gute Konditionen und niedrige Zinsen aus, weshalb eine Umschuldung zwar möglich, aber nur selten sinnvoll ist.

Mit dem Kreditvergleich den besten Umschuldungskredit finden

Das sinkende Zinsniveau, der neue Job oder eine sich verändernde Lebenssituation – es gibt viele Gründe für eine Umschuldung. Wenn Sie beispielsweise mehr verdienen als noch vor ein paar Jahren, können Sie bei der Umschuldung die Monatsraten erhöhen und damit die Laufzeit minimieren. Ist das Gegenteil der Fall und die Raten erscheinen Ihnen mittlerweile zu hoch, können Sie die Laufzeit verlängern. Auch bei zu hohen Zinsen kann sich eine Umschuldung lohnen. Gleiches gilt für bestimmte Kreditarten wie den Dispo.

Der Online-Kreditrechner ermöglicht Ihnen den besten Vergleich aller Kreditangebote. So können Sie Ihre Möglichkeiten abwägen und mit nur wenigen Angaben ausrechnen, was Sie bei einer Umschuldung sparen könnten. Und wenn Sie sich für einen Kredit entschieden haben, können Sie die Unterlagen online einreichen und sogar digital unterschreiben.

Selbst auf die persönliche Beratung müssen Sie nicht verzichten. Bei Fragen können Sie die Experten von FINANZCHECK anrufen. Sie erhalten alle wichtigen Antworten und werden bei der Auswahl des passenden Kredits unabhängig und kostenlos unterstützt.

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